Die klassische Betreuungsform für Kinder zwischen drei und sechs oder sieben Jahren (U6) ist die altersgemische Kindergruppe in einer Kita oder in einem Elternverein.
Suchen Sie eine Betreuung für Ihr U3-Kind fällt Ihnen sicher sofort die Krippe ein. Doch es gibt durchaus attraktive Alternativen, die vielleicht auch für Ihr Kind in Frage kommen.
Der „Klassiker“: Kinderkrippe, bunt, entspannt und fröhlich! Eine schöne Assoziation, die natürlich nicht immer ganz zutreffen muss. In der klassischen Krippe oder Kleinkindgruppe werden bis zu zehn, mancherorts bis zu zwölf Kinder oder mehr bis zum Alter von drei Jahren betreut. Eine Krippe nimmt, anders als die Kleinkindgruppe, Kinder auf, die das erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben. In Kleinkindgruppen werden Kinder ab dem ersten vollendeten Lebensjahr bis zum Kita-Eintritt betreut. Mindestens zwei Fachkräfte übernehmen die Betreuung in der Krippen- und Kleinkindbetreuung.
In der Regel verfügt eine Kraft über die Zusatzqualifikation „Krippenerzieher:in“. Ein Vorteil der Krippe ist, dass die Fachkräfte im Team arbeiten, sich gegenseitig in Stresssituationen entlasten und sich fachlich austauschen können.
Bedenken Sie: Ihr Kind muss auch in einer guten Krippe mit Unruhe und Lautstärke zurechtkommen. Und natürlich gehört es zum Krippenalltag, sich in eine größere Gruppe einzufügen. Zu echtem Stress kann es vor allem dann kommen, wenn (noch) keine sichere Bindung zur Bezugsbetreuung besteht.
Bis zu fünf Kinder kann eine qualifizierte:r Tagesmutter oder ein Tagesvater betreuen. Die Betreuung findet in der Wohnung oder im Haus der Tagespflegeperson statt. Die Räume sind idealerweise so gestaltet, dass die Kinder Spiel- und Ruhebereiche, wie in der Krippe, vorfinden.
Gekocht und gegessen wird gemeinsam. Insgesamt ist die Betreuung familiär und bietet ein überschaubares Umfeld. Die Tageseltern können aufgrund der kleinen Gruppe gut auf die Bedürfnisse aller Kinder eingehen. Allerdings kann der Alltag mit bis zu fünf Kleinkindern herausfordernd sein.
Alternativ gibt es die Großtagespflege, in der zwei Tagespflegestellen zusammengelegt sind. Eine der Tagespflegepersonen muss dann eine pädagogisch ausgebildete Fachkraft sein.
In privaten oder institutionellen Spielgruppen werden Kinder (meistens im U3- Bereich) stundenweise betreut und gefördert.
Die Gruppen unterscheiden sich von Krippen durch kurze Betreuungszeiten. Sie stellen für berufstätige Eltern in der Regel keine Option dar. Allerdings ermöglichen sie einen sanften Übergang von der Familie in die institutionelle Kinderbetreuung, vorausgesetzt sie erfüllen die Kriterien einer guten Betreuung.
Eine ganz andere Variante stellt die Betreuung zuhause durch eine Kindertagespflegeperson oder anderweitige (auch fachfremde) Betreuungsperson, die in der Regel mit (höheren) Kosten verbunden ist.
Unter Umständen können die Kosten von der Kommune übernommen werden, aber nur wenn alternativ keine Krippen- und Kindertagespflegeplätze zur Verfügung stehen und der Antrag auf Kostenübernahme genehmigt wird. Vorteil dieser Betreuungsform ist, dass Kinder ihren gewohnten Rhythmus beibehalten können.
Wichtig: Für Vorschulkinder ist diese Bereuungsform tendenziell nicht geeignet, da die sozialen Kontakte und Gruppenerfahrungen, die auf den Schuleintritt vorbereiten, fehlen.
Diese Gruppen nehmen anteilig Kinder unter drei Jahren auf. Der Personalschlüssel ist oft besser und die Gruppen sind fast immer kleiner als reguläre Kita-Gruppen. In diesem Fall spricht man von „Nestchen-, aber auch Nest-Gruppen“. Selbst unter günstigen Bedingungen ist zu bedenken, dass Lärmpegel und Unruhe in Kita-Gruppen größer sind als in kleineren Krippen-Gruppen.
Außerdem haben junge Kinder andere Bedürfnisse als die Großen, was Bindung, Ruhezeiten und Spiel angeht. Vorteil der U6-Gruppen ist, dass Kindern der Wechsel von der Krippe in die Kita erspart bleibt.
Für Kinder zwischen vier und sieben Jahren (U6) ist eine gute Kita-Gruppe mit ausgeglichener Altersmischung optimal. Je kleiner die Gruppe, desto besser!
Heute gibt es kaum noch altershomogenen Gruppen, in denen Kinder eines Jahrgangs betreut werden. Organisatorische Nachteile, aber auch der Umstand, dass Kinder nicht von Älteren lernen können, haben dazu geführt, dass diese Betreuungsform selten zu finden ist.
Ähnlich selten sind Gruppen, die sich aus Krippen-, Kita- und Hortkindern zusammensetzen, also sehr breit altersgemischt sind. Für Kinder im Krippenalter, aber auch für die anderen Altersgruppen, stehen im Verhältnis zu den regulären Gruppen, weniger altersgerechte Räume, Spielpartner:innen und Angebote zur Verfügung. Nur durch eine gute personelle Besetzung und entsprechende Räumlichkeiten können diese Nachteile des altersgemischten Konzepts ausgeglichen werden.
Natürlich ist nicht nur die Betreuungsform für die Wahl der passenden Betreuung wichtig. Der pädagogische Ansatz ist neben einer guten Qualität, mitentscheidend.